Seit meinem letzten Eintrag bin ich um 80.725 Gramm unnützen Körperballast leichter geworden. Und das fast ohne Diät! Wenn DAS kein Erfolg ist! 225 Gramm davon waren vom Winterspeck auf meinen Hüften – ich sehe schon viel schlanker aus! Der Rest war mein Freund. EX-Freund. Weg isser. Gott sei Dank.
Nicht dass es mir nichts ausgemacht hätte, ihm den Laufpass zu geben, ich habe mindestens zwei Stunden lang sehr darunter gelitten. Aber irgendwann ist ja mal genug mit den blöden Witzen über meine Knubbelknie und die winzigen Speckröllchen auf meinen Hüften. Die sind nämlich wirklich winzig. Klitzekleine, niedliche Speckröllchen. Es sind bloß relativ viele, so ungefähr dreißig Stück, glaub ich. Ich hab also praktisch nicht zu viel Speck, sondern zu viel Röllchen. Und relativ wenig Röllchenwitzhumor, wenn ich das mal nebenbei erwähnen darf.
Auslöser für den Laufpass, den ich diesem Spaßvogel gegeben habe, war sein letzter “toller Witz”: Ich hatte ihn gebeten, uns zum Mittagessen eine leckere Schweinelende zu besorgen, doch er kam mit einem ganz schrecklich fettdurchzogenen Teil nach Hause, woraufhin ich ihn erschüttert fragte: “Igitt, ist die fett, gab es keine andere?!”, worauf er hämisch grinsend erwiderte: “Das werd ich auch immer gefragt, wenn ich mit dir spazierengehe.” Ja, dies war der Moment, in dem mein sonniges Gemüt an seine Grenzen stieß …
Außerdem hatte der selber so zugenommen, und ich brauch einfach was Schlankes an meiner Seite, einen knackigen Adonis – so quasi als Antrieb für meine Diät-Motivation, einen, angesichts dessen göttlicher Figur ich mich jedes Mal zu Tode geniere, wenn ich nackelig vor ihm rumhüpfe. Oder wenn ich dieses tolle neue Kleid anhabe. Das hab ich mir zu Weihnachten gekauft, ein wahrer Traum von Kleid: Smaragdgrün, schweineteuer und sowas von granatenmäßig knackig! Momentan darf mich allerdings niemand umarmen, wenn ich das Teil anhabe, sonst flutsch ich oben raus wie ein Luftballon – pffff …
Na, jedenfalls war das die schnellste Fettverbrennungsaktion meines Lebens. Mit den 80,5 kg weniger fühle ich mich tatsächlich erheblich leichter. Ansonsten ist bei mir immer noch alles da, wo es vorher war – oder besser gesagt, da wo vorher was war, ist jetzt noch ein bisschen mehr. Denn über die kleinen Im-Sommer-muss-man-viel-Eis-essen-sonst-schwitzt-man-Speckpölsterchen hat sich noch eine wärmende Schicht Winterspeck gelegt, schließlich will ich ja bei dem Frost da draußen nicht erfrieren, und es gibt doch nichts Leckereres als einen knusprigen Schweineschulterbraten mit Klößen und Rahmsoße, wenn man durchgefroren vom Winterspaziergang ins Haus zurückkehrt …
Leider bekomm ich beim Spazierengehen im Winter immer sofort kalte Füße, deshalb habe ich die Winterspaziergänge auf das Frühjahr verschoben, aber den Schweinebraten hab ich trotzdem gegessen, das war die letzte Gelegenheit, denn ab Frühjahr gibt’s ja nur noch Salat.
Eigentlich mach ich sogar jetzt schon ziemlich konsequent eine Salat-Diät. Ich esse bloß vorsichtshalber immer noch ein Scheibchen Fleisch und ein paar Nudeln mit einem Kleckschen Soße dazu, damit die Umstellung nicht so schwer fällt und ich nicht womöglich rückfällig werde.
Ich will diesmal nämlich wirklich abnehmen! Es ist mir absolut ernst damit. Ich bin sogar schon seit September Mitglied im Fitnesscenter. Es ist wirklich toll da. Die ersten zwei Mal war ich mit meinem Ex-Freund dort, aber jetzt gehe ich immer alleine hin, und zwar konsequent drei Mal in der Woche. Wenn ich Zeit habe. Leider hatte ich seitdem keine Zeit, aber ich merke trotzdem, dass es mir gut tut!